Schwarmstedt (rh). Die Wilhelm-Röpke-Grundschule Schwarmstedt hat zur Zeit insgesamt acht Jungen und Mädchen, die durch den Ukraine-Krieg hierher geflüchtet sind und sich nun in einem fremden Land mit fremder Sprache zurecht finden müssen. Kaum konnten sie wenige Wörter in ihrer Muttersprache lesen, sollen sie jetzt plötzlich ganz andere, unbekannte Buchstaben entziffern, zu Wörtern zusammen setzen, die sie nicht kennen – das ist eine große Herausforderung, die ohne Unterstützung und besondere Aufmerksamkeit kaum gemeistert werden kann. Zwar werden die ukrainischen Schülerinnen und Schüler an der Wilhelm-Röpke-Grundschule wie sicher an vielen anderen Schulen auch mit besonderen Unterrichtsmaterialien versorgt, die ihnen das Erlernen der deutschen Sprache erleichtern sollen, und dank einiger besonders engagierter Unterstützer erhielten sie vor allem in den ersten Wochen und Monaten auch zusätzliche Förderstunden, doch in Schwarmstedt wurde jetzt noch weiter gedacht: „Die Ukrainer wollen ja möglichst bald zurück in ihre Heimat und sollen zudem hier auch das Lesen ihrer eigenen Sprache nicht verlernen, sondern möglichst weiter entwickeln“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Heike Stock. Sie nutzte daher ihre guten Kontakte zum Rotary Club Schwarmstedt Aller-Leine-Tal, der die Schule schon oft bei besonderen Aktionen und Projekten unterstützt hat. Dort traf ihre Frage auf offene Ohren und so wurden für die Kinder der Klassenstufen eins bis vier Bücher in ukrainischer Sprache angeschafft, die über die schuleigene Bücherei ausgeliehen werden können. Da zudem mit Natalia Stokalo an der Schule eine pädagogische Mitarbeiterin beschäftigt ist, die selbst vor vielen Jahren mit ihrer Familie aus der Ukraine hierher gekommen ist und die Sprache in Wort und Schrift beherrscht, können so vor allem die jüngeren SchülerInnen beim Lesen auch aktiv unterstützt und gefördert werden.

Mit fachkundiger Unterstützung der MitarbeiterInnen des Kaufhauses GNH in Schwarmstedt wählte Heike Stock sowohl Kinderbuchklassiker wie „Petterson und Findus“ oder „Die Eiskönigin“ aus, wie auch Bücher in Deutsch und Ukrainisch, für Kinder und Eltern. Darüber hinaus sind die Bücher alle im Lernprogramm „Antolino“ verfügbar, für das jeder Grundschüler einen Zugang hat. So kann dann gleichzeitig noch das Leseverständnis mit Hilfe von zu beantwortenden Fragen gefördert werden. „Eine tolle Sache“, fand auch die Präsidentin des Rotary-Clubs Aller-Leine-Tal. Elisabeth Graas-Plesse, bei der sich Heike Stock und Schulleiter Jens Weber für die finanzielle Unterstützung bedankten.